Charakterisierung eines Begriffes der sozioökonomischen Nachhaltigkeit für Headquarterstandorte

AutorInnen: Andreas Nachbagauer

Erscheinungsdatum: 14.04.2015

Studiengang: HQ Standort Wien

Abstract

Nachhaltigkeit ist eine Antwort auf strukturelle Probleme gegenwärtiger Gesellschaften und deren globaler Dimensionen: Es ist das viel diskutierte Versprechen der Zukunftsfähigkeit von Gesellschaften in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht, eingebettet in mehr Gerechtigkeit für derzeitige und zukünftige Generationen sowie einer globalen Solidarität und Verantwortlichkeit. Dem gegenüber ist die Diskussion der Nachhaltigkeit für Headquarter und deren Wirkung auf Standorte unterbelichtet. Dieser Beitrag zielt darauf ab, eine erste Bestandsaufnahme zur Charakterisierung eines Begriffes der Nachhaltigkeit für regionale Headquarter und ihre Standorte zu leisten.
In einem ersten Schritt werden aktuelle Nachhaltigkeitsbegriffe untersucht. Ausgehend von der Annahme, dass Nachhaltigkeit immer auch ein interessengeleitetes Konzept ist, werden Stakeholder für Standortansiedlungen regionaler Headquarter definiert und exemplarisch Konflikte und Synergien der Interessen vorgeführt. Auf dieser Grundlage wird eine umfassende Charakterisierung des Begriffes der sozioökonomischen Nachhaltigkeit für Headquarterstandorte entwickelt. Dieser Begriff umfasst vor allem ökonomische und soziale Aspekte aus Sicht der Headquarter und der Standortregion: Zu nennen sind hier Politik und Verwaltung, Unternehmen, ArbeitnehmerInnen und weitere betroffene Gruppen des Standorts des regionalen Headquarters.
Regionale Headquarter stehen in einem besonderen Spannungsverhältnis zwischen Mutterunternehmen, eigenen Interessen und Niederlassungen. Auf der Grundlage einer globalen Verantwortlichkeit und Solidarität wird daher der Nachhaltigkeitsbegriff um ökonomische, soziale und ökologische Verantwortung für Tochterunternehmen, deren Standortländer und Stakeholdergruppen erweitert.