Planspiel
Das Planspiel bietet den Teilnehmer:innen (TN) die Möglichkeit verschiedene Rollen im Europäischen Gesetzgebungsverfahren einzunehmen: Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Vertreter:innen des Rats der EU oder Lobbyist:innen. Ziel ist es, gemeinsam Gesetzesvorschläge zu verhandeln und dabei spielerisch ein inhärentes Verständnis über den komplexen Prozess der europäischen Gesetzgebung zu erzeugen. Die virtuelle Welt wird dabei für TN zum Selbsterfahrungsort, welcher sich durch die uneingeschränkte Nutzung auszeichnet. Dadurch wird auch ein selbstorganisiertes Tun innerhalb der vorgegebenen Parameter des Planspiels gefördert. Der Kursleiter wechselt dabei in die Rolle eines Coaches und Moderators, welcher die TN in der Vorbereitung auf das Planspiel und währenddessen begleitet.
Die virtuelle Lernumgebung bietet dazu eine wertvolle Ergänzung zur Vorlesung im Klassenraum und einer E-Learning-Plattform, da es ein kollaboratives Lernsetting bereithält, in dem TN sich gegenseitig unterstützen und Wissen austauschen. Dazu werden auf der virtuellen Lernumgebung entsprechende Räume für den Austausch zwischen den TN bereitgestellt sowie Orte kreiert, an denen jederzeit Informationen bezogen werden können. Dies kann durch das Einsehen von Dokumenten oder durch ein Gespräch mit einem KI-Chatbot erfolgen.
Video zur virtuellen Lernumgebung
Innerhalb der FH des BFI Wien wirken Studierende aus bis zu 8 Gruppen von 4 unterschiedliche Kurse an dem Planspiel mit. Im WiSe arbeiten TN aus zwei Kursen zu dem auserwählten Gesetzesvorschlages für das jeweilige Studienjahr. Die TN des BA-Kurses „Politikfeldanalyse im europäischen Kontext“ bereiten die Gesetzesvorlage für die nachfolgenden Gruppen auf, indem sie die entsprechende Vorlage hinsichtlich der Zielvorgabe analysieren und führen eine Folgenabschätzungsmessung durch. Weiters, und unter Rücksichtnahme der gewonnenen Erkenntnisse erarbeiten TN des MA-Kurses „Public Affairs in der EU“ als Repräsentant:innen von Interessengruppen, Positionen ihrer jeweiligen Dachverbände. Diese Positionen fließen wiederum als Grundlage für AI-Chatbots in der virtuellen Lernumgebung ein und dienen den nachfolgenden Studierendengruppe im SoSe als weitere Informationsgrundlage für deren Entscheidungsfindung im Rat der EU und dem Europäischen Parlament. Die TN des MA-Kurses „Analyse politischer Systeme Österreich, Deutschland und die EU“ simulieren die Verhandlungen im Rat der EU und parallel verhandeln TN der BA-Kurse „Regieren im Europäischen Mehrebenensystem, als Abgeordnete zum Europäischen Parlament, zu dieser Vorlage und auf Grundlage der Position des Rates der EU. Im Anschluss an das Planspiel verfassen die TN ein Reflexionspapier, wo sie ihre gewonnenen Erkenntnisse in Bezug zum Stoffgebiet ihrer jeweiligen Kurse darstellen.
Die virtuelle Durchführung ermöglicht eine Teilnahme unabhängig von physischen Standorten und Zeit. Gerade bei international zusammengesetzten Gruppen ist dies ein enormer Vorteil. Es ist eines der Projektziele, das Planspiel im Rahmen hochschulübergreifender Lehre an Hochschulen in Österreich, der EU und EU-Nachbarländer einzusetzen und zu etablieren. Sollten Sie Interesse haben, das Planspiel an ihrer Hochschule umzusetzen, kontaktieren Sie uns via E-Mail an bernhard.zeilinger@fh-vie.ac.at.
Aktuell stehen drei ausgearbeitete Planspielszenarien zur Verfügung. Die Manuals stehen Ihnen ab Februar 2026 zum Download zur Verfügung.
Feedback
Zum Stand Oktober 2025 habe bereits über 650 Studierende im Rahmen von 16 Kursen an fünf Universitäten an einem der Planspiele teilgenommen. Die Rückmeldungen der jeweiligen Kursleiter:innen sowie der Studierenden bestätigen die hilfreiche Ergänzung zur gängigen Lehre. Folgend ein Auszug aus Rückmeldungen von Teilnehmer:innen im Rahmen unterschiedlicher, begleitender Evaluierungs- und Reflexionsprozessen:
“Participating in the simulation of the European Parliament was a truly eye-opening adventure. […] Overall it was an amazing experience, and honestly this made everything clear and explained how the parliament works.”
„Das Spiel war für mich sehr hilfreich, das Gelernte in die Praxis umzusetzen und auch teilweise zu sehen wie das Gelernte in der Realität gebraucht und eingesetzt wird.“
“The knowledge stays longer when transferred through a game, you are part of the process, you experience it. It’s great.”
“Die Simulation empfand ich als sehr gut, da man Abseits der theoretischen Modelle den Gesetzgebungsprozess einmal real durchspielen konnte und dadurch einen tieferen Einblick in die Thematik erhalten hat.“
„Experiencing the limits, challenges and needed skills a politican needs to have, including time pressure, negotiating skills, framing of your reform proposals”