Forschung: Reflektion & Interkulturelle Kompetenzentwicklung

Interkulturelle Kompetenz (ICC) wird in der heutigen globalisierten Welt als essentiell angesehen. Reflexion oder Reflexions-Aktivitäten werden oft als Methoden eingesetzt, um die Entwicklung einer solchen Kompetenz im Kontext der Hochschulbildung zu erleichtern (z. B. Lern-Tagebücher, Reflexionsaufgaben, usw.).

Es gibt jedoch kein allgemein geteiltes Verständnis von Reflexion und ihrer Beziehung zur ICC oder ihrer Entwicklung. Wir schließen diese Lücke, indem wir Konzepte der Reflexion und ihre konstitutiven Elemente (Ebenen, Inhalt, Prozess und Ergebnisse) diskutieren.

Darüber hinaus stellen wir prominente ICC-Modelle (Cultural Intelligence, Multicultural Personality) vor und erörtern, wie sie sich explizit und implizit auf Reflexion beziehen. Basierend auf diesen Erkenntnissen führen wir die Reflexion über interkulturelle Erfahrungen (RIE) als einen integralen Bestandteil von ICC und dessen Entwicklung ein. Wir definieren RIE als die kontextspezifische Fähigkeit zur Reflexion über interkulturelle Erfahrungen, die in unterschiedlichen Qualitäten sichtbar werden kann und zu einer Form des Lernens führt.

Neben der theoretischen Diskussion werden praktische Implikationen von RIE in der Hochschulbildung mit empirischen Methoden untersucht. Es wird ein Interview- und Auswertungsleitfaden zur Erfassung von RIE entwickelt. Zusätzlich werden die RIE-Ergebnisse mit etablierten ICC-Instrumenten (Cultural Intelligence Scale, Multicultural Personality Questionnaire) im Rahmen einer Längsschnittstudie verglichen.